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BLUMENGEDICHT
Kurzfilm 1968
Schweiz 6 Minuten 16mm f
Originalsprache Deutsch
In dem in Ich-Form geschriebenen Gedicht sammelt der
Akteur Blumennamen und huldigt diesen in surrealen Bildszenen. In einer von Konsum bestimmten Umwelt, die ihn irreführt, narrt und der auch er erliegt, sucht er nach seiner immaginären Traumfrau.
Neue Wirklichkeiten hat Peter von Gunten in seinem ersten Film erschlossen. Blumengedicht ist die filmische Umsetzung eines Gedichts von Rolf Geissbühler; der sprachliche Rhythmus überträgt sich auf den filmischen. Und zusammengehalten werden die kurzen, fabrigen, märchenhaft fremden Sequenzen durch eine nur angedeutete Geschichte eines jungen Mannes, der eine "Traumfrau" verfolgt und nie haben wird.
Autor Gedicht Rolf Geissbühler
Buch Film Regie Kamera Schnitt Peter von Gunten
Kameraassistenz Agnes Strasky
Technische Mitarbeit Paul Iseli Polo Hofer Robert Schär
Cast Mateo Zuber Anneliese Jendt
Standfotos Agnes Strasky
Tonstudio Tobeco-Fidelity Bern
PRODUKTION
Filmatelier Peter von Gunten Bern
FESTIVALS UND AUSZEICHNUNGEN
Solothurner Filmtage · Kurzfilmfestival Oberhausen · Festival von Olbia 1. Preis für den besten Kurzfilm
· BAK Qualitätsprämie des Eidg. Dep. des innern 1968 · SVAZ Prag 1969
Peter von Gunten ist Fotograf und sein erster Film verleugnet es nicht. Ein subtiles Arrangement folgt dem anderen; die Farbein sind gewählt, dei Perspektiven ausgeklügelt. Es ist schwer, solche Arrangements in Fluss zu bringen; aber Peter von Gunten gelingt es auf Anhieb, durch eine überlegte und überlegene Rhythmisierung, die beinahe physisch spürbare Gestaltung einer kurzen Zeitspanne.
Blumengedicht ist ein reines Kunstgebilde, eine Blume in unserer doch nicht sehr bunten Welt, etwas Perfektes und zugleich Zweckloses, das sich geradezu als Provokation und als Vorwurf an eine zweckgerichetet Gegenwart ausnimmt. Man kann diesen Film deshalb als "utopischen Film" bezeichnen: die Ordnung eines Kunstwerkes, eine "neue Wirklich- keit" wird zum "Vorbild" für die ungeordnete, tägliche.
(Alle Texte aus Filmkritik Martin Schaub, Tages-Anzeiger 19.7.1968)
© PvG
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